Pisze – ausgesetzt, schwanger, voller Zecken… und doch voller Leben
Am Wochenende erreichte Anett, die Stationsleiterin in Tamási, ein Hilferuf, der ihr das Herz schwer machte: Eine Hündin wurde einfach am Straßenrand ausgesetzt – schwanger und ganz allein. Niemand weiß, wie lange sie dort schon umherirrte.
Anett machte sich sofort auf den Weg. Das ganze Wochenende über versuchte sie, die Hündin zu sichern. Doch sie war verängstigt, voller Misstrauen, und das Gebiet, in dem sie sich bewegte, war riesig. Immer wieder lief sie davon. Erst als sie sich in einen Heizungskeller flüchtete, konnte Anett sie endlich retten.
Heute brachte sie sie sofort zum Tierarzt. Pisze – so hat Anett sie genannt – ist nur noch ein Schatten ihrer selbst. Schwach, erschöpft, völlig entkräftet. Und hochschwanger. Die Geburt steht wohl kurz bevor. Auf dem Röntgenbild und beim Ultraschall waren etwa fünf ziemlich große Welpen zu sehen. Sollte es bei der Geburt zu Komplikationen kommen, steht ein Kaiserschnitt bevor.
Pisze war übersät mit Zecken. Wegen der Trächtigkeit konnte sie nur eine erste, sanfte Behandlung bekommen. Sie hat eine Infusion erhalten und wird nun liebevoll versorgt. Aber sie ist noch längst nicht über den Berg.
Pisze ist etwa vier Jahre alt. Kein Chip, keine Spur von einem früheren Zuhause. Nur ihre Augen erzählen – von Angst, Verzweiflung, aber auch von einer leisen Hoffnung.
Die kommenden Tage werden entscheidend sein – für Pisze und ihre ungeborenen Welpen. Anett gibt alles.